Sonntag, 30. August 2015

Eisige Zeiten


Eigentlich ist dieser Blog in der Regel in der "wir"-Form geschrieben.
Handelt er ja meistens von den Dingen, die "wir" - also Michael und ich - gemeinsam erleben.
Heute weicht der Beitrag ein klein wenig davon ab.
Ursache dafür ist meine Schulter.
Meine rechte Schulter um genau zu sein.
Ich hab ehrlicherweise bereits seit Wochen Schmerzen im Gelenk.
Aber...ich hab versucht, dieser "Störung im Betriebsablauf" mit absoluter Ignoranz zu begegnen.
Fünf Wochen lang.
Grummel...grummel...hat nicht geklappt.
Vor zwei Wochen war nachts nicht mehr an Schlaf und tagsüber nicht mehr an Arbeit zu denken.
Mein Doc verordnete mir Tabletten in der Größe von Mini-U-Booten, strikte Schonung...kein Heben, kein Strecken, keine Belastung und...Eis-Packs, um die diagnostizierte und super verschleppte (hier folgte jetzt ein tadelnder Blick und krausgezogene Augenbrauen) Entzündung in den Griff zu bekommen.


Hmmm... wenn schon Eis-Packs zur äußeren Anwendung - warum dann nicht auch entsprechende Dosen für das innere Wohl?
Desweiteren ist das Rezept quasi auch "mit links" zu vollbringen.

Also, ab in die Küche - heute gibt es eine ganz spezielle Sorte, die ihr wahrscheinlich in eurer Eisdiele noch nicht gefunden habt.

Törööhhh - wir präsentieren:


Eines vorweg:
Das Eis ist mit "Crème double".
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die nicht sooo einfach zu bekommen ist.
Falls ihr kein Glück haben solltet, könnt ihr zur Not auch Mascapone und (ungeschlagene) Schlagsahne zu gleichen Teilen nehmen. 

Kardamom-Eis mit Trauben-Salat


Für ca. 800g

Eismasse
12 Kardamomkapseln
500ml Vollmilch
6 Eigelb (Größe M)
50g Honig
100g Zucker
150g Crème double

Für den Trauben-Salat
300g Trauben (blau und grün)
2EL Mandelsplitter
4EL brauner Rum
3EL Honig
kleiner Stiel Marokkanische Minze




Für das Eis die Kardamomkapseln aufbrechen.


Mit der Milch zum Kochen bringen und ca. 10 Min. leicht köcheln lassen.
Durch ein Sieb gießen und beiseite stellen.

Die Eigelbe mit dem Honig und dem Zucker in einer hitzebeständigen Rührschüssel mit einem Schneebesen gut verrühren.
Die heiße Kardamommilch unter ständigem Rühren in die Eigelbmasse gießen.
Über einem heißen Wasserbad mit dem Schneebesen in ca. 10 Min. zu einer cremigen puddingähnlichen Masse aufschlagen.
Die Masse bindet bei 75-80°C. Diese Temperatur darf nicht überschritten werden, sonst stockt das Ei.
Taucht man einen Gummispatel oder Holzlöffel in die gebundene Masse und pustet darauf, entsteht ein Muster, das (wenn perfekt) an eine Rose erinnert.
Daher nennen Profis diese Technik mit dem Binden über einem Wasserbad "zur Rose abziehen".


Wir sind schon immer froh, wenn die Masse überhaupt Rillen bildet. Ahh!
Wenn euch das gelungen ist, nehmt ihr die Masse vom Wasserbad und rührt das Ganze noch
5 Min. weiter.
Abkühlen lassen und abdeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Die Crème double glatt rühren und unter die Eigelbmasse ziehen.
Die Eismasse in die Eismaschine füllen und in ca. 50 Min. cremig fest gefrieren lassen.

Inzwischen die Trauben waschen, halbieren und entkernen.
In einer Schüssel mit dem Rum und dem Honig vermischen. Minze waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen und fein hacken. Unter die Rumtrauben mischen und zugedeckt ziehen lassen, bis das Eis fertig ist.
Übrigens - wir haben die Trauben bereits am Vorabend eingelegt....hicks...



Rumtrauben auf Schälchen verteilen, Eis darauf anrichten und mit Mandelsplittern garnieren.




Wir lieben eh' das besondere Aroma von Kardamom (siehe unsere Blaubeer-Kardamom-Torte oder die Kardamom-Monde).
Das Eis hat uns jedoch schlichtweg begeistert.
Es hat solch eine aussergewöhnlich würzige und gleichzeitig süßliche Note, dazu ist es so grandios cremig gewesen - ach, einfach himmlisch.
In Verbindung mit den Trauben perfekt.
Der Rest wird sicherlich nicht lange in unserer Kühltruhe liegen bleiben.
Mit diesem Rezept versuchen wir gleichzeitig unser Glück beim Eis-Event von Simone.

Eiszeit - Das Eisevent vom 1.8. bis 31.8.

Schleckender Weise genießen wir jetzt noch den Sonntag.

Sonntag, 23. August 2015

Scones à la Cynthia Barcomi

Am Montag dieser Woche hatte der Postbote einen besonderen Brief für uns im Gepäck: das Wanderbuch von Miri's süße Welt (klick) traf bei uns ein.
Es handelt sich hierbei um Cynthias Barcomi's Backbuch, das im Mai auf die Reise geschickt wurde und seitdem schon einige Küchen von anderen BloggerInnen besuchen durfte. (klick)


Also ab auf's Sofa - Buch vor die Nase und erstmal durchgeblättert.
Viele, viele Klassiker gibt es in dem Buch: Bagels, Muffins, Pancakes, Cheesecakes.
Die - für uns - interessantesten Rezepte waren bereits nachgebacken worden und schieden damit aus.
Manches klang super lecker - erwies sich beim Blick auf die Zutatenliste jedoch als absolute Zucker- oder Fettbombe.
Schied somit ebenfalls aus.
Ehrlich gesagt blieben für uns nur noch zwei Sachen in der engeren Wahl.
Letztendlich entschieden wir uns für


Chocolate Hazelnut Scones - Haselnuss-Scones mit Schokostückchen

8 Scones

Trockene Zutaten
280g Mehl
 50g Zucker
1 1/2TL Backpulver
1/2TL Natron
1/4TL Salz

 90g kalte Butter

Flüssige Zutaten
120ml kalte Buttermilch
1/2TL Sirup (Grafschafter Goldsaft gem. Rezept...wir hatten Ahornsirup im Haus und haben den genommen)
1 Ei

Weitere Zutaten
100g Zartbitterschokolade - grob gehackt
 55g Haselnüsse

Los geht's:

Ofen auf 190°C vorheizen (Ober-/Unterhitze).
Backblech mit Backpapier auslegen, beiseitestellen.

Geschälte (hatten wir nicht...) Haselnüsse in einer Pfanne goldfarben rösten.
Bitte aufpassen, Nüsse brennen schnell an! Daher diese ständig in der Pfanne bewegen.
Anschließend die Nüsse grob hacken und zum Abkühlen beiseitestellen (wie gesagt...wir hatten keine geschälten Haselnüsse - haben sie daher erst gehackt und dann angeröstet).
Die abgekühlten Nüsse mit der gehackten Schokolade vermischen.





Alle trockenen Zutaten in einer großen Schüssel mischen.
Butter in kleine Stücke schneiden und in die Mehlmischung geben. Mit den Fingerspitzen die Butter ins Mehl reiben, bis die Mehlmischung krümelig aussieht.


Buttermilch, Sirup und Ei verschlagen, in die Mehl-Butter-Mischung geben und nur so kurz mischen, dass die Zutaten sich gerade eben verbinden.

Dann die Schoko-Nuss-Mischung dazugeben.
Das Ganze auf die Arbeitsfläche kippen und aus dem Teig einen Kreis mit etwa 20cm Durchmesser und 2cm Dicke formen.


Den Kreis wie in 8 Stücke teilen.
Man kann auch mit einem Glas 8 runde Stücke ausstechen.

Bei 190°C ca. 18-20 Minuten backen, bis sie etwas Farbe angenommen haben.
10 Minuten auf dem Gitter abkühlen lassen.






Ok.
Das ist also das Original-Rezept.
Das wir anderen Sirup und andere (ungeschälte) Haselnüsse verwendeten, haben wir oben schon geschrieben.
Und sonst?
Wie war's so?
Tja.
Der Teig war (trotz der ultra-kurzen Vermisch-Zeit) extrem klebrig.
Die Aktion mit der Portionierung in 8 Teilchen daher nicht wirklich einfach.
Die Stücke mussten erst wieder in Form gebracht werden.
Nach dem Backen waren sie eigentlich als ein kleines Teilchen für zwischendurch zu groß.
Geschmacklich...ok.
Schokoladig und fluffig.
Ja, das waren sie.
Auch nicht wirklich süß oder mächtig.
Aber...hmmm...irgendwie...hmmm...anders halt.
Wer einmal in England oder Irland Scones gegessen hat, der verbindet mit diesem Begriff einfach etwas anderes.
Es ist halt die amerikanische Variante und die ist einfach anders.
Ob besser oder schlechter - das bleibt schlichtweg im Mund des Genießers und jeder muss sich sein eigenes Urteil darüber bilden.

Für uns waren es leckere Kuchen-Teilchen zum Kaffee am Nachmittag. Es fehlte jedoch irgendwie der gewisse "Oberhammer-genial-lecker-Effekt".


Kurzes Fazit zum Buch.
Auch auf die Gefahr, dass uns weder der Buchverlag noch die Autorin besonders mögen werden.
Für uns ist das Buch nix.
Weder die Rezepte, noch die Darstellungen oder aber die Anleitungen selber sprechen uns an.
Da fehlt irgendwie das gewisse "Etwas" - der Funke sprang einfach nicht über.
Zig Fotos der Autorin - wohingegen Bilder über die einzelnen Zubereitungsschritte selber so gut wie gar nicht vorkommen.
Vielfach große Zucker- oder Fettmengen bei den Zutaten.
Das ist einfach nicht unser Ding.

Aber: ein Wanderbuch an sich ist einfach nur genial.
Es macht unheimlichen Spaß die Reise des Buches zu verfolgen und zu sehen, wie andere die Rezepte umgesetzt haben.
Das Warten, bis man endlich, endlich selber dran ist...das gespannte Öffnen und vorsichtige Stöbern im Buch...
Die bisherigen BloggerInnen haben liebevolle Vermerke/Notizen auf den einzelnen Seiten hinterlassen.
All das ist aufregend, macht wahnsinnigen Spaß und irgendwie sind die Rezepte an sich dann eigentlich nur zweitrangig.



Sonntag, 16. August 2015

Dresscode White

Da die letzte (und nach dem Urlaub erste) Arbeitswoche so ein grandioser Fehlstart war, streichen wir diese betreffenden Tage einfach radikal aus unserem Gedächtnis und kommen direkt und unvermittelt zum heutigen Essen.

Tina Tausendschön (klick) hat das geniale Sommer-Event "White Dinner" (klick) ausgerufen und ihr Blogbeitrag und ihre Fotos dazu sind so liebevoll gestaltet, dass wir richtig gerne ihrer tollen Einladung gefolgt sind.


Ganz allgemein hat das "White Dinner" bereits eine jahrelange Tradion und seinen Ursprung übrigens in Frankreich.

Im Sommer 1988 feierte der Franzose Francois Pasquier mit rund 200 Freunden eine Party in einem Pariser Park "ganz in weiß".

Einmal im Jahr zelebrieren eingeweihte Pariser seither das „Dîner en blanc“ in Paris.
In wenigen Minuten verwandeln sie dann den Innenhof des Pariser Louvre-Museums, den Trocadero-Platz mit Blick auf den Eiffelturm oder den Prachtboulevard Champs-Elysées in ein weißes Menschenmeer.
Mit Körben voller Essen, Wein, Klappstühlen und Tischen tauchen mittlerweile Tausende elegant und ganz in Weiß gekleidete Picknick-Fans bei dieser Veranstaltung wie aus dem Nichts auf.
Es ist eine elegante Version eines Flashmobs, denn um in Paris an der Party teilnehmen zu dürfen, bedarf es einer Einladung bereits Eingeweihter.
Auch ist das Picknick nicht bei den Behörden angemeldet.
Die Polizei drückt aber stets ein Auge zu.

Längst hat das „Dîner en blanc“ seinen Siegeszug um die Welt angetreten.
New York, Singapur, Barcelona, Sydney, San Francisco, Johannesburg, Mexiko-Stadt - in Großstädten auf allen Kontinenten zelebriert man mittlerweile ähnliche Groß-Picknicks.

Klar, auch in Deutschland werden inzwischen derartige gemeinsame Abendessen in Weiß veranstaltet.
Hamburg, Berlin, Hannover - letzte Woche (erstmalig) übrigens sogar in Oldenburg (wir hatten leider keine Zeit).

Heute holten wir das aber ganz persönlich bei uns Zuhause nach.
Ein derartiges "besonderes" Essen beginnt ja immer mit einer Vorspeise und genau dieser haben wir uns auch angenommen.
Ideen für Haupt- und Nachspeisen findet ihr dann ganz bestimmt auf Tinas Blog bei den vielen, vielen anderen Einsendungen.


Na?
Schon Appetit bekommen?
Dann kommen hier zunächst die jeweiligen Rezepte:



Vichyssoise


Das ist übrigens nix weiter als eine Kartoffel-Lauch-Suppe, die allerdings kalt gegessen wird.
Sie hat ein sehr feines Aroma und schmeckt in der warmen Sommerzeit einfach göttlich.

500g mehlig kochende Kartoffeln
1 große Stange Lauch - nur die weißen Teile!
3 Zwiebeln
1 Lorbeerblatt
2EL Butter
750ml Gemüsebrühe
1TL Salz
1TL weißer Pfeffer aus der Mühle
1TL Zitronensaft
Sahne/Crème fraîche je nach Geschmack

Zubereitung
Die Kartoffeln schälen, waschen und in Würfel schneiden.
Lauch waschen, putzen und in Ringe schneiden.
Zwei der Zwiebeln in kleine Würfel schneiden.
Die dritte Zwiebel nur schälen, tief einschneiden. In den Schnitt ein Lorbeerblatt stecken.

Butter in einem großen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen.
Dann alle zerkleinerten Zutaten anschwitzen.
Wichtig ist dabei, dass auf eine geringe Hitzezufuhr geachtet wird.
Die Zutaten sollten farblos angeschwitzt werden.

Alles mit der Gemüsebrühe ablöschen und die vorbereitete Lorbeer-Zwiebel zufügen.
Das Ganze etwa 20 Minuten leise köcheln lassen und hin und wieder umrühren. Auch dabei auf eine gemäßigte Hitzezufuhr achten.

Nach der Garzeit die ganze Zwiebel mit dem Lorbeer rausfischen und die entstandene Suppe mit einem Mixstab pürieren.
Anschließend durch ein feines Sieb streichen.

Die Suppe in eine große Schüssel umfüllen und mit Sahne oder Crème fraîche verfeinern, gut umterrühren und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Danach die Suppe min. 2 Stunden im Kühlschrank vollständig erkalten lassen.


Weiße-Bohnen-Hummus


Passt zu Baguette, Cräckern, Fladenbrot oder auch zu Bratkartoffeln.

1 kleine Dose (400/425ml) Cannelini Bohnen (das sind kleine weiße Bohnen)
1-2 Knoblauchzehen
1TL Zitronensaft
1TL Tahini (Sesampaste)
Salz

Alles mit dem Mixstab einmal durchpürieren.
Mit Salz und ggfs. mehr Tahini abschmecken.
Im Kühlschrank für ein halbe Stunde ziehen lassen.
Vor dem Servieren mit ein wenig Olivenöl dekorativ anrichten.


Grissini


Treue Leser unseres Blogs kennen bereits die Grissinis.
Wir haben sie euch schon vor einiger Zeit mal vorgestellt - das Rezept findet ihr hier (klick)



 








Jetzt heben wir aber noch schnell unser Glas und wünschen euch (und auch uns...) eine gute nächste Woche!
"Prost!"

Sonntag, 9. August 2015

Das Beste zum Schluss

Seufz.
Wer hat an der Uhr gedreht?
Unsere 16 Tage Urlaub sind heute vorbei.
Morgen - mit dem Klingeln des Weckers um 4:03 Uhr werden wir wieder wie eine Flipperkugel zurück in den Arbeitsalltag katapultiert!
Zack und ab.
Aber heute, ja heute ist das noch in weiter Ferne.
Entsprechend haben wir auch unseren Tag gestaltet.
Das fing schon mit einem super, super üppigen Frühstück an und mit: selbstgemachten Brötchen.
Ja-haa!

http://www.kochtopf.me/rezept-synchronbacken-augustDiese stammen aus der Aktion "Synchronbacken", die gemeinschaftlich von Zorra (klick) und Sandra From-Snuggs-Kitchen (klick) ausgerufen wurde.

Bereits Pfingsten haben wir an diesem kollektiven Backevent teilgenommen und hatten wirklich unseren Spaß daran.

Eigentlich veröffentlichen alle Teilnehmer erst morgen - am Montag - ihre entsprechenden Blogbeiträge.
Doch da bei uns morgen kaum mit einem geeigneten Zeitkorridor zu rechnen ist, weichen wir mal von dieser Vorgabe ab.

Das Synchronbacken ging gestern also in eine neue Runde und das entsprechende Rezept dafür stammte von "Hefe und mehr" (klick).
"Sonntagsbrötchen" lautete die Aufgabe für alle und nachfolgend haben wir mal dieses Rezept eingestellt.



Sonntagsbrötchen

ergibt etwa 18 Brötchen

Milch roux
30g Mehl (Type 550)
150g Milch

Teig

gesamter Milch roux
1000g Mehl (Type 550)
50g Milch
500g Wasser
30g Zucker
1g Hefe
20g Salz
90g Butter

Für den Milch roux Mehl mit Milch klümpchenfrei verrühren, dann auf den Herd unter ständigen Rühren auf 65°C erwärmen (dauert ca 3 min).
In eine Schüssel umfüllen und mit Frischhaltefolie abdecken, so dass die Oberfläche nicht austrocknet.
Auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Noch besser 6-8 Stunden.

Dann alle Zutaten für den Teig erst 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine, dann weiter 10 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten.

Den Teig 16 Stunden (über Nacht) bei Raumtemperatur gehen lassen.

Am nächsten Morgen den Backstein im Backofen auf 250°C vorheizen.
In der Zwischenzeit den Teig in 80g Stücke teilen und zu ovalen Brötchen formen.

Die Brötchen 45 min gehen lassen.

Die Brötchen längs einschneiden, in den Ofen einschießen und mit einer Blumespritze die Seitenwände einsprühen um für Dampf zu sorgen.
Die Brötchen für 20 min bei 250°C backen.
Die letzten 10 min der Backzeit auf Umluft schalten und die Ofentüre einen Spaltweit öffnen. Dadurch werden die Brötchen besonders knusprig.


Soweit also die Aufgabe bzw. Vorgabe.

Am Samstagmorgen starteten alle gemeinschaftlich mit dem Ansetzen einer sog. Roux.
Ähmmm? Was? "Roux"?
Also wir wussten bis dato ehrlich gesagt nix damit anzufangen.
Die allwissende Datenmüllhalle brachte mal wieder Licht in unsere Unwissenheit: Die Milchroux ist eine Form von „Vorteig“, bei der Milch und Mehl erhitzt werden. Dadurch quillt die Stärke auf und bindet mehr Wasser, was die Brötchen weicher und länger haltbar machen soll.


Ok. Derartig mit Wissen gestärkt bereiteten wir also problemlos diesen Vorteig noch vor dem Einkaufen zu und ließen die Roux dann erstmal ruhen. 8 Stunden lang.

Schritt zwei war dann das Vermengen aller Zutaten, wobei sich zwei Knackpunkte ergaben:
a) wir hatten die Menge halbiert und benötigen die sagenhafte Menge von 0,5g Hefe. Wow. Genialerweise sind wir jedoch seit letzter Woche im Besitz einer sog. Löffelwaage. Die kann in unglaublichen 0,1g-Schritten abwiegen und war dafür einfach perfekt.
b) Unser Küchen-Maschinen-Park beinhaltet nur einen Handmixer.


Die 15 Minuten Knetzeit brachten ihn fast an den Rande des Sperrmülls. Aber: er hat hat tapfer durchgehalten.

Der Teig durfte die ganze Nacht über bei Raumtemperatur gehen und heute früh wurden dann die Brötchen geformt und gebacken.




Auf die Temperatureinstellungen unseres Ofens ist leider kaum Verlass. Unsere Backstücke mussten nach 15 Minuten schon der Hitzehölle entfliehen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie auch noch wunderbar knusprig.
Nach der anschließenden Fotosession hatte sich das allerdings erledigt.
Übrigens eine allgemeine Erkenntnis des letzten Foodblog-Jahres: am Sonntag gibt es kein warmes Essen mehr frisch vom Herd...es ist immer nur lau... Sachen aus dem Kühl- oder Eisschrank hingegen sind auch lau - bzw. halb aufgetaut.
Der Magen hängt halb in den Kniekehlen - man sieht das Essen in greifbarer Nähe - aber...die Fotos sind halt noch nicht so wie erhofft - also heißt es warten und Geduld haben...und Hunger!

Zurück zu den Brötchen.
Die waren klasse. Ob Pore und Krume nun dem Ideal entsprachen oder nicht - egal.
Sie waren lecker und zwar sowas von.
Dazu gab es übrigens noch eigene Butter (klick) und unsere Kirsch-Bananen-Marmelade (klick). Schleck! Toller Start in den Tag!






Der Rest des Tages lief übrigens auch irgendwie so grandios entspannend ab, dass wir den heutigen Sonntag eigentlich als den schönsten Urlaubstag erklären können.
Ein wunderbarer und toller Abschluss - und ein paar Stunden bleiben ja auch noch.

Bis nächsten Sonntag - mal schauen, wie urlaubsreif wir nach der ersten Woche dann schon wieder sind.

Sonntag, 2. August 2015

Blau, soooo blau, blau, blau.....

Im Urlaub macht man ja manchmal Dinge, zu denen man sonst nicht kommt.
Gut...da gibt es Menschen, die kraxeln auf einen hohen Berg, fahren mit dem Rad durch die Toscana oder machen sonst etwas Verrücktes.
Zugegeben: wir haben im Vergleich dazu etwas vollkommen unspektakuläres getan: wir waren (mal wieder) auf einer Blaubeer-Plantage.
Nicht grinsen! Manchmal sind es halt die kleinen Dinge, die riesigen Spaß machen können.




Freitag war es soweit: "auf die Beeren - fertig - los!" war das Motto!




Die kleine Plantage ist nicht weit von uns entfernt und wenn auch leider mal wieder ein wenig begleitende Sonne fehlte, so war es doch wieder mal klasse dort.

Unsere kleine Schale war irgendwie viel zu schnell voll.
Wir müssen da unbedingt nochmal hin...Marmelade steht noch auf der Liste...und vielleicht nochmal die geniale Torte vom letzten Jahr.... (klick)




Heute wurden die Beeren aber erstmal zu einer sommerlichen Tarte verarbeitet.



Blaubeer-Mascarpone-Tarte

 

Für eine rechteckige/schmale Form mit Hebeboden von ca. 35*12cm Größe.
Tipp: Wer keine solche Form besitzt, kann die Zutaten einfach verdoppeln und die Tarte in einer Tarteform mit 26 cm Ø zubereiten


Für den Teig:
90g kalte Butter
160g Mehl
40g gemahlene Mandeln
40g Puderzucker
1 Prise Salz
1 Ei (Größe L)

Mehl zum Bearbeiten
Fett für die Form

Für den Belag:
250g Mascarpone
90g Schlagsahne
25-40g Puderzucker (je nach Geschmack)
Abrieb einer Bio-Zitrone
1-2 EL Zitronensaft
300g Blaubeeren



Zubereitung:
Für den Boden Butter würfeln und mit Mehl, gemahlenen Mandeln, Puderzucker, Ei und Salz rasch verkneten.
Bei Bedarf ca. 1 EL kaltes Wasser zufügen.
Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. 2 Std. kühl stellen.

Teig auf wenig Mehl dünn ausrollen und die gefettete Tarteform mit Hebeboden (35 x 12 cm) damit auskleiden, dabei einen Rand formen.
Boden mehrmals einstechen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180°C ca. 12-15 Min. backen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, dann aus der Form lösen.


Bio-Zitrone waschen, Schale fein abreiben.
Blaubeeren verlesen, waschen und trocken tupfen.
Schlagsahne steif schlagen.
In einer Schüssel auch die  Mascarpone leicht mit dem Rührbesen aufschlagen - dann die Schlagsahne zufügen.
Anschließend Zitronenabrieb und -saft zufügen.
Mit Puderzucker abstimmen.
Creme auf den abgekühlten Tarteboden geben.


Mit den Blaubeeren belegen und vor dem Servieren nochmals für ca. 30 Minuten durchkühlen lassen.





Übrigens - mit Johannisbeeren oder Himbeeren funzt das Ganze auch genial!
So - nun lasst es euch noch gut gehen - wir haben ja noch eine weitere Woche "Auszeit"!