Sonntag, 25. Mai 2014

Mai-Gold

Hat bei euch auch der Sommer in der letzten Woche verschärft und mit Nachdruck angeklopft?
Bei uns war es zeitweise schon wieder richtig drückend warm.
Besonders in den Büroräumen mochte man es ab mittags so gar nicht mehr richtig aushalten.
Kein Vergleich mit dem letzten Jahr, in dem man meinte, die kalte Phase würde gar nicht mehr gehen wollen.
Das schönste an dieser Jahreszeit ist für uns eindeutig die Möglichkeit, unsere Mahlzeiten draußen einnehmen zu können.
Geht es euch auch so?
Egal, wie klein das Fleckchen auch sein mag, das man "besetzen" kann.
Es geht einfach um das "draußen sein".
Mit Sonnenstrahlen, die einem auf der Nasenspitze tanzen und die Seele streicheln nach all der langen Winterzeit.
Himmlisch - es braucht kaum etwas mehr.
Naja...frische Bäcker-Brötchen - vielleicht noch warm und duftend und dann: ein leckeres Glas Marmelade.
Nicht irgendeine Marmelade.
Nein - selbstgekochte.
Bei der beim Öffnen des Deckels bereits der besondere fruchtige Duft entströmt und Erinnerungen wach ruft, an "gute, alte Zeiten".
Selbstgemachte Marmelade hat was von Oma.
Von 60ern.
Von Klebs-Kram aber auch Spaß und Entspannung.
Marmelade selber kochen ist einfach und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen.
Zugegeben: ich kann ein Glas auch wesentlich günstiger und mit weit weniger Zeitaufwand im Supermarkt an der Ecke bekommen.
Aber....es ist halt "anders".
Selbstgemachtes ist immer "anders" - und ein bisschen Stolz ist auch dabei, wenn man auf die kleinen, befüllten Gläschen schaut - liebevoll dekoriert und gestaltet.
Und da die vergangene Woche im Büro so mega nervig war und zudem gespickt war mit technischen Ausfällen, war es eindeutig Zeit für eine große Portion Kreativität.
Wir haben somit gestern Vormittag einen kleinen Spaziergang in die benachbarten Felder und Wiesen unternommen und Holunderblüten gesammelt.


Die Dolden sind seit ein paar Tagen am Aufblühen und werden sicherlich noch so zwei/drei Wochen vor sich hinstrahlen und vor allem betörend duften.
Die Blüten sind die Basis für unser heutiges Rezept:

Holunderblüten-Orangen-Gelee (oder wie wir es nennen: "Mai-Gold")

 


1 Liter O'Saft (Flaschenware geht auch)
so 10 - 15 Holunderblütendolden - Handtellergroß -
500g Gelierzucker 2:1
5g Zitronensäure
Einmachgläser/Twist off-Gläser (ca. 8 Stück a 125ml)

Zunächst ein paar "saubere" Holunderblüten pflücken.
Also möglichst keine neben der Straße...hust...röchel

  • Holunderblüten (ungewaschen) vorsichtig von eventuellen Tierchen befreien und in dem Orangensaft einlegen
  • Das Ganze gut zugedeckt bei Zimmertemperatur ca. 8 Std. - am besten jedoch über Nacht - ziehen lassen.
  • Danach die Blüten entfernen und den Saft durch ein feines Sieb - noch besser durch ein Tuch - abseihen.
  • Den Saft mit dem Gelierzucker zusammen unter rühren aufkochen und
    4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  • Zitronensäure zugeben und unterrühren.
  • 1TL davon abnehmen, auf einen flachen Teller geben und eine "Gelierprobe" machen.
    Kurz warten, ob es fest wird (falls nicht, weitere 1-2 Minuten kochen lassen - evt. noch ein wenig Zitronensäure zufügen)
  • Ggfs. den weißen Schaum vorsichtig abschöpfen.
  • Heißes Gelee in die sauberen Gläser füllen (damit die Gläser nicht platzen, diese auf ein nasses Tuch stellen!) und sofort fest verschließen.
  • Auf dem Kopf/Deckel etwa 10 Minuten stehen lassen
  • Gläser umdrehen und Gelee auskühlen lassen.


Frische Brötchen oder Croissants dazu besorgen und Seele baumeln lassen.




Habt ihr eine Lieblingsmarmelade?
Und...kocht ihr diese selbst?
Vielleicht habt ihr ja Lust, uns euer Rezept zu verraten.
Wir freuen uns!

Sonntag, 18. Mai 2014

Süßes vs. Saures

Durch einen Blogpost von "Luziapimpinella" wurden wir auf das größte Back-Event der Welt aufmerksam: heute - am 18.05.2014 - feiern Menschen in über 20 Ländern auf fünf Kontinenten den "World Baking Day".
Das internationale Event findet übrigens in diesem Jahr zum dritten Mal statt.
Unter dem Motto "Share the Love" wird so ein großes (Kuchen-)Stück Liebe geteilt.

Klasse!
Wie passend für einen Sonntag!

Basis für unseren Rezeptbeitrag ist (wie könnte es anders sein) ein Frühlingsbote.
Er erinnert irgendwie an eine Stimmübung einer Theatergruppe: "RHA-BAR-BER".
Seufz - irgendwie weckt der Name doch Kindheitserinnerungen:
An Sonntagsessen von Oma...mit Braten und Rhabarberkompott, von dem hinterher immer die Zähne so merkwürdig stumpf wurden.




Die Stangen werden übrigens (wie der Spargel auch) offiziell nur noch bis zum 24.06. geerntet. Danach soll sich die Staude regenerieren können.
So - aber jetzt ab in die Küche und ran an die Rührstäbe!



 

Rhabarberkuchen unter Baiserhaube

Für 1 Backblech

Teig:
250g weiche Butter/Margarine
200g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
5 Eigelb (Eiweiß aufheben für den Belag!)
1 Prise Salz
375g Mehl
1 TL Backpulver
Belag:
8-10 Stangen Rhabarber (ca. 1 kg)
5 Eiweiß
300g Zucker


Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Den Backofen auf 200 Grad (180 Grad Umluft) vorheizen.
Rhabarber waschen, putzen und in kleine (ca. 3cm lange), schlanke Stücke schneiden.

Zur Seite stellen.

Für den Teig die Butter/Margarine cremig rühren.
Zucker und Vanillezucker nach und nach einrieseln lassen und alles schaumig rühren.
Eigelbe einzeln und nach und nach unterrühren.
Salz zufügen.
Mehl mit Backpulver mischen und ebenfalls nach und nach unter den Teig rühren.
Den Teig auf das Blech streichen (nicht wundern: er ist recht fest).

Vorbereiteten Rhabarber auf dem Rührteig verteilen.

Im Backofen auf mittlerer Schiene ca. 15 bis 20 Minuten backen.

In der Zwischenzeit für die Baiserhaube Eiweiß sehr steif schlagen.

Langsam und in kleinen Portionen den Zucker einrieseln lassen.
Baisermasse nach der o.g. Backzeit auf den Rhabarber streichen.
Weitere 10-15 Minuten backen, bis der Baiser eine schöne goldgelbe Farbe hat.
Am besten vor dem Herd hocken bleiben und Backvorgang beobachten – ggfs. geht es schneller, als man dies erwartet...





Habt ihr heute auch etwas gebacken? Vielleicht sogar für den "World Baking Day"?

Wir wünschen euch noch einen gemütlichen Sonntag!





Sonntag, 11. Mai 2014

Essen von der Stange

Seit Wochen tummelt er sich bereits auf den Tischen unserer Wochenmärkte, in den Regalen der Supermärkte – oh, und nicht zu vergessen: an den kleinen bunten Verkaufsbuden am Straßenrand: DER SPARGEL.

Das schlaksige Gemüse kannten schon die alten Römer, Griechen und Chinesen.

Damals noch beliebte Heilpflanze - heute Botschafter des Frühlings und ein absolut kulinarisches Highlight der Saison.

Im Durchschnitt essen die Deutschen übrigens 1,6 kg Spargel im Jahr.

Ob „einfach pur“, zu Geflügel, Fisch, Fleisch, Rührei, als Suppe, Ragout oder Salat....
Alles geht. Alles ist lecker.

Karfreitag landeten (direkt vom Spargelhof) die ersten Stangen des Jahres auf unseren Tellern.

Ganz klassisch: mit zerlassener Butter, Pellkartoffeln und rohem Schinken.
Seufz - köstlich!

Klar, zwischenzeitlich gab es auch schon die ein oder andere weitere Portion „von der Stange“.

Heute sollte es mal eine besondere Variante sein:

Flammkuchen mit grünem Spargel!

Aufgrund des Hefe-Teiges war es ein wenig zeitaufwendiger – aber das super-leckere Ergebnis ist es alle Mal wert gewesen.

Der grüne Spargel hat einen aromatischeren, irgendwie nussigeren Eigengeschmack als sein bleicher Bruder – zu den Walnüssen ist er einfach perfekt.

Hier zunächst mal ein paar Fotos – als Appetitanreger sozusagen….  





Und nun das Rezept:

Flammkuchen mit grünem Spargel

Für 2 Flammkuchen
    Teig:
    11g frische Hefe
    1/2 TL Zucker
    300g Mehl
    1/4 TL Salz
    3 EL Öl (normales)

    Belag:
    8 Stangen grüner Spargel
    2-3 rote Zwiebeln (je nach Größe)
    70g Walnusskerne
    75g Frischkäse
    200g Crème fraîche
    Zucker, Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer
    3-4 EL Walnussöl
      Butter für das Backblech, Mehl für die Arbeitsfläche

        Schritt 1
        Die Hefe zerbröseln und mit 1/2 TL Zucker verrühren, bis die Hefe flüssig wird.
        Mehl, Salz, Öl (normales) und 150ml lauwarmes Wasser in eine Schüssel geben.
        Angerührte Hefe zugeben und sofort zu einem glatten Teig verkneten.
        Den Teig zugedeckt 30 Min. gehen lassen.

        Schritt 2
        Inzwischen den Spargel im unteren Drittel schälen und die holzigen Enden abschneiden.
        Die Stangen schräg oder längs in dünne Scheiben schneiden.
        Die Zwiebeln schälen und in sehr feine Streifen schneiden.
        Die Walnusskerne klein hacken.
        Zwei Drittel davon mit dem Frischkäse und der Crème fraîche verrühren.

        Schritt 3
        Den Backofen auf 250°C (Umluft 230°C) vorheizen.
        Ein Backblech mit Butter einfetten.
        Den Teig nochmals gut kneten, in zwei Portionen teilen und jede Hälfte auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche sehr dünn zu einem länglichen Fladen (ca. 35cm * 25cm) ausrollen.

        Schritt 4
        Fladen auf das Backblech legen und jeweils mit der Käse-Nuss-Mischung bestreichen.
        Mit Spargelscheiben und Zwiebelstreifen belegen.
        Mit wenig Zucker und den übrigen Walnüssen bestreuen.

        Schritt 5
        Die Flammkuchen im Backofen (Mitte) 12-15 Min. backen.

        Vor dem Servieren den Flammkuchen mit Meersalz und Pfeffer würzen, mit dem Walnussöl beträufeln und – genießen.





        Wie mögt ihr Spargel am liebsten?
        Pur…? Mit Sauce Hollandaise…? Zu Fleisch – oder doch lieber Fisch?
        Schreibt uns – wir freuen uns über eure Einträge!

        Wir wünschen euch noch eine schöne Spargelzeit (24.06. ist  offiziell letzter „Stichtag“) und einen tollen Start in die Woche!!!

        Premiere

        Fanfaren - Trompeten - Juuu-bel-ruuu-feee!
        Nun ist es also soweit: unser Blog mit seinem allerersten Beitrag geht heute online.
        Was für ein spannender Moment.
        Da sind wir also.

        "Immer-wieder-sonntags" - der Name ist Programm - wird es hier einen Artikel von uns geben.
        Mal aus unserer Küche, mal aus unserem Garten, mal aus unserer Stadt oder von irgendwo anders her.

        Wir wollen unsere Erlebnisse mit euch teilen und sind neugierig auf eure Kommentare.