Sonntag, 17. Mai 2015

Von Hopfen und Malz



Zum ersten Mal fand an diesem Wochenende bei uns das Oldenburger Bierfest statt.
Vor historischer Kulisse - nämlich auf dem Schlossplatz - und nicht in klassischen Ausschankwagen, sondern überwiegend ganz stilvoll in weißen Pagodenzelten.


Zu verdanken hatten wir diese Veranstaltung Michael Solms, der in Hannover zwei Bierspezialitäten Kneipen betreibt und regelmäßig Biere aus dem europäischen Ausland importiert. Er ist ein vehementer Vertreter einer neuen Bierkultur, die das vermeintliche Stammtischgetränk salonfähig machen will.
Seine These: „Bier ist der neue Wein.“
Seit 2013 veranstaltet er erfolgreich Bierfeste in Norddeutschland.
Nach Hannover, Winsen, Osnabrück, Braunschweig nun also auch in Oldenburg.
Klar, auch wir waren dort und haben sowohl regionale als auch nationale und internationale Spezialitäten genossen.
Gut 200 Biersorten aus rund 20 Ländern standen zur Auswahl und Michael Solms und seine Mitarbeiterin Sina Born fanden sogar Zeit, uns persönlich ein paar Informationen rund um das Thema Bier und die einzelnen Arten zu geben.


Vielen Dank nochmal für eure Zeit - es hat uns viel Spaß bereitet!

Um euch mal einen kleinen Einblick zu geben, was dort auf dem Bierfest so angeboten wurde, haben uns mal durch einige der Gerstensäfte getrunken.
Hicks...

Verschiedenste Bierstile wie Pils, Ales, India-Pale-Ales, Alt, Weizen und Fruchtbiere aus dem In- und Ausland galt es zu entdecken.
Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich und einzigartig jedes einzelne Bier schmeckte.
Und genau um diese unglaubliche Vielseitigkeit handwerklich gebrauter Craft-Biere ging es auch - abseits der allseits bekannten Einheitsbiere der großen Industriebrauereien.

Gestartet sind wir mit einem Bier der dänischen Kultbrauerei "Beer here" (klick).
Es war "Fat Cat" - ein  Amber Ale. Ein wenig rötlich in der Farbe und mit 4,7 % recht leicht.



Auch das "Harwood Brown Porter" von der gleichen Brauerei war toll.
Es hatte 8% und schmeckte leicht nach Toffee und Schokolade.
Seufz - yummy.

Atlantik Gose.
Zunächst mal der Begriff "Gose" kurz erklärt: .
Die Gose stellt einen eigenen, alten Biertyp dar und ist vom Geschmack her ähnlich der Berliner Weiße
Gose entstand früher, wie die meisten Biere damals, durch eine Spontangärung - ohne Zugabe von Hefe. Heute wird die obergärige Brauart verwendet, wobei neben der alkoholischen noch eine bakterielle Milchsäuregärung stattfindet, die dann zu dem typischen säuerlichen Geschmack führt.
Ok - soviel zur Gose an sich.
Die Atlantik Gose nun ist etwas ganz besonderes und hat im ersten Moment auch einen kleinen Schauer bei uns ausgelöst.
Es ist ein Craftbier mit Austernschalen und Seetang gebraut. Hergestellt von der "Freigeist Bierkultur" (klick), einem Abzweig von Kölns kleinster Brauerei Braustelle.
Huaaah! Wir haben uns getraut und sagen euch: schmeckt überhaupt nicht nach Fisch oder ähnlichem. Es ist ein frischer mineralischer Geschmack - mit dem ganz leicht säuerlichen gosetypischen Aroma.

Molotow Cocktail.
Nein, kein Cocktail - wirklich ein Bier (klick).
Aber was für eines.
Der "Eiswein unter den Bieren" - wie Michael so treffend feststellte.
Es ist ein Double-IPA mit sagenhaften 13% - gebraut in New York.
Als Dessert-Bier der Hammer und wir haben jeden Schluck genossen.
Ganz, ganz toll - wenn ihr das mal irgendwo probieren könnt: machen!


Von ganz "umme Ecke" kam das "Tide" vom Vareler Brauhaus (klick).
Es hatte den kleinsten Anfahrtsweg - wird es doch nur ein paar Kilometer nördlicher von Oldenburg gebraut.
Schon die Gläser sind ein Hingucker: Voll ist "Flut" / leer ist "Ebbe". Klasse.
Das Bier nordisch, regional, bio und lecker und so frisch vom Fass nochmal eine ganze Nummer besser, als aus der tollen, im Handel erhältlichen Bügelflasche.


Ach, es gäbe noch von sooo Vielen zu berichten.
Bier, das nach Banane schmeckte, welches mit Chili-Aroma, frisches Landbier mit einem Hauch von Maracuja, und und und.


Wie auf dem Foto unschwer zu erkennen, wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt - es gab einige Stände mit "Futter-auf-die-Hand" - leider nur die typischen Standards wie Pommes oder Bratwurst.
So ein wenig "Streetfood" wäre schon klasse gewesen. Das Bier brauchte schließlich eine kleine (oder auch größere..grins) Grundlage.

Vielleicht ist ja auch bei euch in der Gegend in den nächsten Wochen ein derartiges Bierfest.
Dann gönnt euch doch einmal ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. Es lohnt sich!

Als Rezept für den heutigen Sonntag haben wir euch ein paar herzhafte Kekse mitgebracht.
Sie passen herrlich zu einem Glas Bier (natürlich auch zu anderen Getränken oder einfach so...für zwischendurch).
Das Rezept ist übrigens aus dem Buch "ke:ks" aus dem Brandstätter Verlag.
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Biscuits mit grünen Oliven

für ca. 40 Stück

50g grüne Oliven ohne Stein
1EL getrocknete grüne Pfefferkörner
100g weiche Butter
1 Ei (Größe L)
5EL Sahne
30g frisch geriebener Parmesan
100g Mehl
70g Maismehl
1Prise Salz (dürfen u.E. auch gerne zwei Prisen sein...)
1/2TL getrockneter Rosmarin*
1TL getrockneter Tymian*
Mehl für die Arbeitsfläche

*) Buch gibt getrocknete Kräuter an - wir fanden frische aromatischer




Zubereitung:
Oliven klein hacken.
Pfeffer im Mörser zerstoßen oder mit der Pfeffermühle grob mahlen.
In einer Schüssel Butter, Ei und Sahne mit einem Schneebesen oder dem Handmixer verrühren.
Oliven und Parmesan einrühren, dann Mehl, Maismehl, Salz, Pfeffer, Rosmarin und Thymian unterziehen.
Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsflähe rasch zu einem weichen, glatten Teig verarbeiten.
Diesen in Frischhaltefolie wickeln und für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Backofen auf 180°C (Umluft 160°C) vorheizen.
Blech mit Backpapier auslegen.

Vom Teig kleine Stücke abtrennen, daraus ca.  daumengroße Würste formen - ein wenig plattdrücken.
Im Backofen (Mitte) 18-20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.




Mömpf...der einzige Nachteil: sie sind so schnell weg...
In diesem Sinne: "Prost!" und einen schönen Sonntagabend noch.

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