Sonntag, 28. Juni 2015

Ein bisschen Italien

Es gibt Schätze, die offenbaren sich erst auf den zweiten Blick.
Die sind so unscheinbar, dass man zunächst achtlos daran vorbei läuft.
Solch einen Schatz gibt es bei uns mitten in Oldenburg.
Wie oft sind wir in den vergangenen Monaten bereits an diesem Ladengeschäft vorbei gezogen....??? Ganz ehrlich? Zig Mal.


Google war in diesem Fall unser Freund - und was für einer.
Auf der Suche nach besonderen Dosen-Tomaten (siehe unser heutiges Rezept) & dem Suchbegriff "italienische Spezialitäten Oldenburg" führte uns die allwissende Datenhalde des weltweiten Netzes direkt zu diesem Kleinod hier: "Sapori d'Italia" (klick).
Als wir die Adresse sahen, schauten wir uns nur ungläubig an.
Wie? Da? Kann nicht...
Oh doch!
Gestern waren wir dann da und wir schwärmen jetzt noch davon - auch, wenn wir keine von den gesuchten Dosen-Tomaten bekommen haben. Doch der Reihe nach.
Sapori d'Italia - zu deutsch "die Aromen Italiens".
Es könnte nicht passender sein!
Alle Sinne wurden bei unserem Besuch dort angesprochen und binnen weniger Sekunden war der deutsche Alltag weit, weit weg und die italienische Lebensart so nah.
Es duftete verführerisch nach kräftigem Espresso, in den Auslagen lockten Dutzende von Kostlichkeiten. Leckereien, wohin das Auge auch nur blickte.

Bettina Maria Monje und ihre Tochter Felina Maria Freisel haben sich im Herzen der Innenstadt Ende 2013 ein kleines Paradies aufgebaut.





Mit ganz viel italienischem Herzblut (die Familie hat ihre Wurzeln in Neapel) verkaufen sie dort frisches  Gebäck, Antipasti, Wurst, Käse, Weine und Liköre - alles original aus Italien.
Bei schmackhaften Kleinigkeiten wie Paninis, Bruschettas, Tramezzinis kann man es an den kleinen Tischen innen wie auch außen gut gehen lassen und abschalten.
Neben Frühstücksangeboten gibt es einen Mittagstisch mit Pasta und auch ein Catering wird angeboten.





Nur unsere gesuchten Dosenwaren gab es nicht - aber Angesichts des sonstigen Angebotes spielte das für uns keine Rolle mehr.
Wir waren auch so glücklich und haben ein neues Stamm-Lokal für uns entdeckt.

Nochmal zurück zu den von uns gesuchten Dosen.
Wir suchten "San-Marzano-Tomaten".


Hierbei handelt es sich um eine alte Tomatensorte aus Italien, genauer gesagt aus Kampanien. Der fruchtbare Vulkanboden am Rande des Vesuvs, die intensive Sonne und die frische kampanische Meeresluft sorgen für ein ganz aussergewöhnliches Aroma. Noch vor wenigen Jahren war die San-Marzano-Tomate vom Aussterben bedroht. Die Ursache dafür gründet sich auf ihrer zarten Beschaffenheit, die eine industrielle Verarbeitung unmöglich macht. Die Früchte  müssen daher sehr aufwendig handgeerntet werden. Der Wandel kam mit der "Slow Food-Bewegung" und seitdem setzen immer mehr Bauern und Verbraucher (darunter auch Spitzenköche) auf die San Marzano.
Der Preisunterschied ist ehrlicherweise beachtlich....mit dem vier- bis fünffachen des normalen Preises muss man schon rechnen. Aber: es lohnt sich.
Wir wurden übrigens bei unserem Großmarkt fündig.

Warum nun suchten wir diese Sorte?
Sonja vom Blog "Amor und Kartoffelsack "(klick) hat derzeit ein wie wir finden geniales Blog-Event: Koch die Tüte ohne Tüte ist das Motto. Sie sammelt noch bis zum 02.07. Gerichte, die ohne Hilfe von "Tütenpülverchen" entstanden sind.
Perfekt - ganz in unserem Sinne.

http://amorundkartoffelsack.blogspot.de/2015/06/koch-die-tute-ohne-tute.html

Warum nutzen eigentlich so viele die "Fix"-Produkte?
Sicherlich ist das gelingsichere Ergebnis einer der Gründe.
Kaum erforderliche zusätzliche Zutaten ein weiterer.
Dann der Zeitfaktor: Wasser aufkochen, Tüte rein - ferig.
Es geht unglaublich schnell...fix halt.
Das Kochen mit frische Zutaten benötigt meistens mehr Zeit.
Wohlgemerkt "meistens".
Aber - es geht auch anders.
Das wollen wir euch heute mit unserer "fixen" Tomatensoße einmal demonstrieren.


Fixe Tomatensauce


425ml (kleine Dose) geschälte Tomaten (wenn möglich San Marzano D.O.P. Tomaten)
2 Schalotten ganz fein gehackt
1EL Butter
Prise getrockneter Oregano
1/4TL Salz
1 Knoblauchzehe fein gehackt
Prise Zucker
1/2 EL Olivenöl
abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone/Chili-Flocken oder Basilikumblätter.


Butter in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen und die Schalotten ca. 2 Minuten leicht anschwitzen.
Oregano und Salz zufügen.
Weiter erhitzen, bis sich die Schalotten leicht bräunen. Knoblauch zufügen.
Tomaten (noch in der Dose) mit einem Messer kurz durchhacken - dann diese mit dem Zucker zusammen in den Topf geben.
Kurz alles zum Kochen bringen - dann die Hitze wieder zurücknehmen (mittlere Stufe) und alles ca. 5 Minuten leicht köcheln lassen.
Olivenöl zufügen.
Mit Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken.
Nach persönlichem Geschmack entweder mit Basilikum, oder Chili-Flocken oder aber - sehr spannend! - mit dem Abrieb einer halben Bio-Zitrone verfeinern.

Wem die Sauce noch zu stückig ist (als Kind hätte ich das selber nicht einmal probiert...grins), der püriert das Ganze ein paar Sekunden einfach noch mit dem Mix-Stab einmal durch.




Seufz - Nudeln mit Tomatensauce - der Klassiker schlechthin.
Geht immer! Bei schlechtem Wetter, bei Sonnenschein, bei mieser Stimmung, Liebeskummer oder einfach so. Und ganz ohne Tüte.
Übrigens - schonmal als Vorgeschmack für die kommende Woche: die passenden selbstgemachten Nudeln werden wir euch nächsten Sonntag vorstellen.
Habt einen schönen gemütlichen Abend!



2 Kommentare:

  1. Ihr Lieben!

    Ratet mal, welche Tomatensorte bei uns auf dem Balkon heuer an 5 Pflanzen wächst?
    Mein Neapolitaner besteht auf seine San Marzano-Tomaten :) Sogar eine Palette mit San Marzano-Dosen-Tomaten hatten wir schon mal bestellt...

    Das ist ein Rezept perfekter könnte es unseren Geschmack nicht treffen! Tomatensoße geht wirklich immer!

    Herzlichen Dank für Euren Beitrag!

    Abstimmen nicht vergessen, wenn die Zusammenfassung online gegangen ist :)

    Toi toi toi! Viel Glück!

    Sonja

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    1. Hi, das ist ja witzig.
      Ich bin gerade kurz davor Samen zu bestellen, frage mich aber wie ich das mit dem Vulkan hinkriege. Das Besondere an den Tomaten soll ja der Wuchs in der Vulkanerde sein, der ihnen den besonderen Geschmack verleiht.
      Schmeckt ihr, auch ohne Hausvulkan, einen besonderen Geschmack heraus?
      Grüße aus dem sonnigen Oldenburg
      Michael

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